Magazine-Interviews

Version Francaise d' rc-night - clickez ici! Version Française | Deutsche Ausgabe des rc-nights Magazine - Hier kliken! Deutsch Ausgabe

Hier klicken um dieser Seite zu drucken!

Magazine Interviews DJs @ Work aka Herby F.

Hier klicken um dieser Seite zu drucken!

In Kürze :

DJs @ Work aka Herby F.

Info: Am Samstag 17. august 2002, hatten wir die Gelegendheit uns, im Rahmen des Nautilus Festival, mit DJ Herby F. aka DJs @ Work zu unterhalten. Herby F. ist einer der Produzenten in DJs des DJs @ Work Teams..

Das Interview mit DJs @ Work aka Herby F. wurde am 8/17/2002 gemacht, und wurde am 15.09.2002 durch sven publiziert.


Das Interview :

RC-Night - Andin: - Zuerst einmal besten Dank für die Zeit, die Du Dir nimmst, um mit uns das Interview zu machen.
Spielst Du zum ersten Mal an der Nautilus hier in Basel ?

DJs @ Work - Herby F.: – Nautilus..., ja.

Andrin: – Gibt es in Deutschland ähnliche Events wie hier, so mit Pools und so ?

Herby F.: – Ja, das gibt es. Da war ich aber noch nicht. Nature One zum Beispiel, aber da war ich auch noch nicht. Wir sind kreditibler, wir sind in Deutschland eher kommerziell, und deshalb buchen die uns nicht. Hehe! Und das, obwohl wir nicht kommerziell auflegen, oder nur teilweise.

Andrin: - Wenn Du die Techno- / Dance-Szene in Deutschland mit dieser hier in der Schweiz vergleichst, gibt es da Deiner Meinung nach grosse Unterschiede ?

Herby F.: – Mittlerweile, ja. Also in der Schweiz ist es, meiner Meinung nach, noch eher TechnoRoules und in Deutschland ist es zu kommerziell geworden. Also, nichts gegen kommerziell, weil wir ja selber kommerziell sind, aber wenn man Musik macht, und du spielst mal eine Scheibe spielt, die halt neu ist und nicht mit Gesang und so, dann ist die Tanzfläche leer. Und hier in der Schweiz wissen sie noch was Techno ist. Das finde ich zumindest schon. Das ist gut!

Andrin: – Warst Du bei uns an der Street Parade, vor einer Woche ?

Herby F.: – Nö, ich war bei der Loveparade. Das war Scheisse...! hehe ;-)

Andrin: – Ja, das stimmt mit diesem Regen. ;-)
Was war überhaupt Dein grösstes Erlebnis als DJ ?

Herby F.: – boah... ;-)

Andrin: – Mayday oder so ? ;-)

Herby F.: – Ja, als Besucher! :-) hehehe! Ne, wir hatten einen Live Act gehabt, bei der Goliath in Schwerein in Deutschland. Das war ziemlich geil! Und ansonsten... pfff... es gibt viele gute Erlebnisse. Ich kann aber nichts davon hervor heben... Sonst: mein eigener Club !

Andrin: – Wie heisst er ?

Herby F.: – New Bambu. Er ist in Deutschland an der Ostsee, „ganz“ weit oben. ;-)

RC-Night - Sven: – Diesen Club betreibst Du selber ?

Herby F.: – Ja, wenn ich mal Zeit habe! hehe

Andrin: – Du bist DJ seit 1982, stimmt das ?

Herby F.: – Ja, ich bin ja auch schon ganz schön alt, auch wenn ich nicht so aussehe. Also, ich bin jetzt schon 37 Jahre alt, habe mit 18 erst angefangen mit dem Djing. Viele Leute machen es ja eigentlich schon viel früher, und ich bin mit 18 von Dortmund in Deutschland an die Ostsee gezogen, und ab da war ich DJ. Musik war schon immer mein Hobby, so... Ich wollte es immer mal machen, und dann habe ich die Chance bekommen, und seit dem bin ich DJ.

Andrin: – Du führst das Projekt DJs @ Work mit drei anderen Personen zusammen durch. Kannst Du uns etwas über die anderen erzählen ?

Herby F.: – Ja, da ist einmal der Ole, der Lenny, und noch der Jan. Als Live Act sind wir zur dritt unterwegs: Ole, Lenny und Herby; der Jan ist da eher im Hintergrund, weil er nicht so gerne in der Öffentlichkeit stehen, und auch nicht Reisen möchte, und dann produziert er halt so. Und ja, ja das sind die vier! Hehe! ;-)

Sven: – Wie seit Ihr überhaupt zusammen gekommen, um Eurer Team zusammenzustellen ?

Herby F.: – Also der Jan, den kenne ich schon länger. Er hat früher auch schon in Deutschland, damals als das mit Trance und Techno anfing, sehr bekannte Produktionen gemacht wie: „Bulldozer“; und mit „DJ Gollum“ und „Gary D.“ ein paar Sachen. Und Ole und Lenny die haben dann so vor vier oder fünf Jahren mit Jan angefangen zu produzieren, und haben dann auch eigene Sachen gemacht, und die habe ich dann in einer Diskothek kennen gelernt, habe sie dann selber als Live Act gebucht, weil ich auch Veranstalter war, und irgendwann haben wir dann angefangen, weil wir so nicht weiter kamen, ein eigenes Label zugründen, und seit dem gibt es auch DJs @ Work.

Sven: – Wieso habt Ihr das Team gerade DJs @ Work genannt ? Steht dahinter eine besondere Geschichte ?

Herby F.: – Ne, eigentlich keine Geschichte. Wir haben die erste Platte gemacht, das war damals auch schon ein Cover, die „Rythm & Drums“ die damals von... keine Ahnung mehr von wem... war. Und, dann sassen wir beim Grafiker, haben eine Picture Vinyl gemacht, haben die Grafik fertig gemacht, ja, und dann standen wir da und haben gesagt: „– Wie nennen wir uns denn ?“. Ja, und dann sassen wir da und meinten, wir sind ja alle drei DJs, dann sagen wir halt „DJs @ Work“! Das war’s, schon war der Name geboren! ;-)

Sven: – War „Rythm & Drums“ ein neu geschriebener Track oder habt Ihr dadraus einfach ein Remix gemacht ?

Herby F.: – Ne ne, das war eine richtige Cover-Version, dieser erste „Rythm & Drums“. Und die zweite Nummer, okay: in Deutschland heisst es immer wir hätten eine Cover-Version gemacht aber wir haben zum Beispiel die „Someday“, mit der wir erfolgreich wurden. Das ist eine Inspiration, den Text haben wir komplett selber neu umgeschrieben, nicht Wort für Wort, sonder anders, auf English, und dieser Nena-Song ist ja nur zu etwa einem Zehntel in dem Song enthalten. Also ein Refrain sozusagen, mehr aber auch nicht! Und alles anderen haben wir auch, sozusagen, selber geschrieben. Also, wir können auch schon selber tolle Sachen machen! ;-)

Andrin: – Was dürfen wir in nächster Zeit von Euch an Produktionen erwarten ?

Herby F.: – Also, wir haben jetzt eine neue Nummer gemacht, „Fly with Me“. Die ist seit dem 5. August in Deutschland auf dem Markt, sie ist in allen Dance-Charts und rausläuft gut, und in Österreich & der Schweiz kommt sie in ein oder zwei Wochen glaube ich. Also, ich schätze mal anfang September. Und dann machen wir erst mal eine Pause. Wir haben gestern gerade den „Kometen“ gewonnen, in Deutschland, juhu! Das war völlig überraschend! Also, das war schon eine sehr witzige Geschichte. ;-)
Und ein neues Album gibt es im März 2003. Eine neue Single, und die Promotion am Ende des Jahres erst...! Wir machen erst mal Relax, wollen erst mal alles verdauen, was wir so erreicht haben. Uns gibt’s ja erst seit 1 Jahr, und dafür war’s in Deutschland schon ziemlich sehr erfolgreich, und jetzt eben erst mal Pause!

Sven: – Wir hast Du den Durchbruch mit dem geschafft, was Du früher aufgelegt hast, und dann jetzt die elektronische Musik im allgemeinen ?

Herby F.: – Ehmm, ja, das hat sich natürlich alles ein bisschen verändert. Das war so: damals, als Techno anfing, da haben wir ja ganz andere Musik gemacht. Heutzutage ist es halt ziemlich kommerziell. Techno wird in jedem Grossraum, oder Trance, oder Dance, egal wie man es nennen will, es wird halt in jeder grossen Diskothek gespielt, und und und... Die Roules von damals sind nicht mehr da. Wir haben so die Bands wie „Culturebite“ und so weiter abgelöst. Da sind jetzt die DJs, die neuen Produzenten der Neuzeit, und teilweise finde ich es schade, aber so ist es halt, und macht aber trotzdem viel Spass, sonst würden wir da ja auch nicht mehr mitmachen. :-)

Andrin: – Kennst Du schon Deinen nächsten Gig in der Schweiz ? Wann seid Ihr wieder in Zürich, oder sonst irgendwo hier ?

Herby F.: – Ja, ich glaube ich habe wieder einen Gig in Zürich, am 21. September. Ich weiss aber nicht wie die Veranstaltung heisst, und Morgen (Sonntag 18. August), nochmals an der „Afterhours“ im OXA in Zürich.

Sven: – Was ist Eure Inspiration, um neue Stücke zu schreiben ?

Herby F.: – Boah.. Es ist Grundverschieden; zum Beispiel die LP... Wir sind ja vier Leute, wir haben vier Studios, jeder macht so seine eigenen Sachen, wir treffen uns einmal in der Woche, machen ein Meeting, jeder stellt seine Sachen vor, dann suchen wir alles aus, und dann bearbeiten wir die Sachen weiter. Das machen wir dann allerdings zu viert fertig. Weil, eben, man kann sich ja nicht jeden Tag zu viert treffen, denn dann gibt’s auch mal Ärger, und und und... wie sich das gehört in so einem Team, deswegen arbeiten wir erstmal alleine, bringen Ideen zusammen, und hinterher machen wir alles zusammen fertig.

Sven: – Ihr seit ja echt gut im Internet präsent. Was ist nun Deine Meinung zu dieser MP3-Problematik ?

Herby F.: – Schade um’s Geld! ;-) hehehe, ja, also ich habe nichts dagegen, und und und... Aber irgendwie hat da die Industrie versagt, hat es verpasst sich Sachen auszudenken, weil, ein Künstler lebt ja nun mal davon. Wenn ich mir vorstelle, damals, hm, man investiert viel Geld für Promotion, Werbung, und und und, und Du verdienst heutzutage nur noch die Hälfte davon. Aber, es ist ein Job wie jeder andere einen hat, und wenn Dein Job auf einmal nur noch die Hälfte an Kohle bringt, sagst Du auch: „Ja, irgend etwas kann ja nicht stimmen.“. Also, ich habe nichts dagegen, dass die Leute sich CDs brennen Können, und und und... Aber irgendwo muss der Künstler ja auch honoriert werden. Er ist ja... ja, ich weiss nicht genau wie ich es erklären soll, aber er muss halt bezahlt werden. Natürlich verdienen Musiker sehr viel Geld, aber es kann ja nicht sein, dass wenn man damals 200'000 Signles verkauft haben, jetzt nur noch 100'000 Signles verkauft werden, aber trotzdem genauso viele Leute so viele Scheiben haben... Aber, so wie gesagt, Internet nicht schlecht, aber zum Beispiel sollte man die CD Rohlinge 50 Cents teurer machen, und das dann an alle Musiker verteilen. Da ist ja zum Beispiel die GEMA, (SUISA in der Schweiz), und das wird verteilt, an alle Künstler. So, und das sollte es für CDs geben, zum Beispiel Rohlinge, ein Rohling kostet 1 Euro, der kann ja ruhig 1.50 Euro kosten, und die 50 Cents kommen dann in einen Topf, und werden dann an alle Künstler verteilt, weil das einfach Raubkopie ist. Das ist ja nun mal so, und es ist ja eine geistige Arbeit von einem Künstler die einfach verschenkt wird. Die ganze Musik-Industrie leidet darunter, Arbeitsplätze gehen verloren, und und und... Also damals hat die Industrie gut gelebt, die haben ja auch viel Geld verdient, aber im Moment ist es echt so, dass viele Labels schliessen mussten, und dann Arbeitsplätze verloren gehen und all so Sachen... Das ist schon manchmal ein hartes Brot, meiner Meinung nach.

Sven: – Was ist der grösste Unterschied zwischen einen Independent Label und einem Sublabel einer grosser Firma ?

Herby F.: – Also, wir haben ja selber einen Independent Label. Also, „Vinyl Vibes“ und „Trance Formation Records“. Wir machen sozusagen die Vorarbeit der grossen Labels. Die grossen Labels haben kein Bock mehr, sich Sachen auszusuchen. Sie kriegen jeden Tag 20 CDs, sollen sie sich anhören, das schaffen sie alles gar nicht. Und wir sind die kleinen. Die kleinen Labels im Harvard sind ja meistens auch DJs, und und und..., die sind eine Front, hören ab und zu mal Scheiben von irgendwelchen Künstlern, und und und..., und sagen das müssen wir jetzt singen. Das könnte ein Hit werden, weil, heutzutage machen ja die DJs den Hit, an Plattentellern, und und und..., spielen das öfter wenn sie es gut finden, und das Independent Label ist halt Vorbereitung für die grosse Firma, ja, weil die sich nichts mehr trauen, sage ich mal so, und nur noch Sachen nehmen, die schon vorher vom DJ erprobt worden sind.

Sven: – Habt ihr alle, also das ganze DJs @ Work Team, schon mal beruflich was anderes gemacht, ausser Musik ?

Herby F.: – Ja, logo. Jeder hat auch einen normalen Job. Also, ich bin Autolackierermeister, Ole ist Erzieher und Krankenwagenfahrer, und Lenny ist Physiotherapeut, also Sport und so einen Quatsch. Und, ja, natürlich haben wir alle normale Jobs, aber Musik war schon immer ein grosses Hobby, und jetzt ist es zum Beruf geworden, der auch Spass macht, und wir sind zufrieden!

Andrin: – Okay, besten Dank für dieses Interview.

Sven: – Und... ? Dein Wort zum Schluss ? ;-)

Herby F.: – Öh... hehe, da hast du mich echt überfragt! ;-)
Na ja, ein Wort zum Schluss ? ...ne, Techno Roules ! hehe! ;-)
Ich find’s ein bisschen, na ja, ein Wort zum Schluss: ...keine Ahnung! ;-)
Ich finde die Schweiz geil! Reicht das...? ;-)

Andrin: – Na, dann treffen wir Dich ja sicher schon bald mal wieder; oder... ? ;-)

Herby F.: – I hope so! In der Schweiz macht es einfach echt Spass! Deutschland macht wirklich keinen Spass mehr, also, ich meine damit nicht mehr so richtig so, also nicht jetzt, dass ich so die deutschen Leute jetzt runterbuttern will, aber früher war Deutschland innovativ, und das Ausland hat geschaut: „Woah, aus Deutschland kommt gute Musik, guter Trance!“, und letztes Jahr gab es nur noch Cover-Versionen und so was... Wie gesagt, wir machen auch selber so was, aber jetzt reicht es so langsam. ;-)

Sven: – Wenn Du die Schweizer DJs fragst, dann sagen sie Dir alle: „Ja, wir spielen lieber in Deutschland!“ ;-)

Herby F.: – Ne ? ...kann nicht sein ! Aber ich kenne gar keinen Schweizer DJ, der in Deutschland spielt!

Sven: – Na, zum Beispiel „S.H.O.K.K.“ oder „Flutlicht“...

Herby F.: – ja..., den kenne ich!

Sven: – ...waren vor zwei Wochen auch an der Nature One.

Herby F.: – Das ist ja auch was anderes! ;-) Es gibt ja in Deutschland diverse Veranstaltungen, wir Nature One, Mayday, oder wenn du grosse Veranstaltungen hast wie hier, wenn da fünf Floors sind, da kommen wirklich die Leute wegen der Musik: „ich möchte das hören und gehe auf diesen Floor, ich möchte dies hören und gehe auf diesen Floor!“. Und, ich will ja, wie gesagt, nicht sagen, dass Deutschland scheisse ist. Auch grosse Events sind super geil, und du kannst dann die Musik auch aussuchen. Aber ich verpöne jetzt die Grossraum-Diskotheken, so! :-)
Aber natürlich, Nature One, da spielst du die Musik, die geil ist, und da sind auch noch die TechnoRoules da! Das ist klar! Dann hat jeder Spass, weil, eben, da feiern die Leute noch auf Sachen ab, die du auch wirklich gerne auflegen magst! Aber, dann lad den DJ mal ein, hier, in eine Grossraum-Diskothek, dann wir er nicht mehr sagen: Deutschland ist geil! Hehehe ;-)

Sven: – Ok. Also, ich danke Dir vielmals !

Herby F.: – Kein Problem !


Interview by: Andrin Giovanoli & Sven Ericsson - rc-night
Bilder by: Sven Ericsson - rc-night.

DJ Herby F. aka DJs @ Work - An der Nautilus 2002

DJ Herby F. aka DJs @ Work - Im MAD Club

DJ Herby F. aka DJs @ Work - An der Nautilus 2002

DJs @ Work Team

DJs @ Work Logo

Die Links dazu :

http://www.djsatwork.de
http://www.vinylvibes.de